Gesundheit Radikal Verstehen

Gesundheit sollte also radikal (‚radix‘, lat. Wurzel) verstanden werden – von der Wurzel her. Bei der Frage, was uns krank macht, müssen wir Gesundheit samt all ihrer Dimensionen in Betracht ziehen: die physische, emotionale, politische, soziale und die ökologische Gesundheit. All diese Dimensionen wirken sich nämlich aufeinander, und so auf uns selbst aus. Bei einer Krankheit können wir Heilung nicht nur auf das Lindern einiger Symptome, nur des Körpers oder gar einer einzelnen Person beschränken. Heilung ist verbunden mit der Verteidigung der Gesellschaft, des freien Lebens und der Erde. Wie gehen wir das radikal an?

Radikal sein heißt, bei Problemen nach ihren Wurzeln und Ursachen zu suchen, um sie genau dort zu greifen und zu verändern. Radikal sein heißt, die eigenen Wurzeln und die eigene Geschichte zu kennen, zu spüren wer man ist, wo man hingehört, wodurch man lebt, also woher unsere Kraft zum Leben kommt. Radikal sein bedeutet, ein tiefes Wissen um die eigene Zugehörigkeit zur Natur, zur Gesellschaft, zur Erde. Und mit diesem Wissen um die eigene Existenz in Ganzheitlichkeit bereit zu sein, alles, was das Leben umfasst, auch zu beschützen und zu verteidigen. Radikal sein, heißt stark zu fühlen, starke Reflexe zu haben, große Entscheidungen zu treffen – im Sinne des Lebens, des gesunden, freien Lebens. Junge Frauen haben schon immer vom Wesen her eine sehr radikale Natur. Besonders als Frauen gilt es diese radikale Kraft, unsere Wurzelkraft immer zu stärken.

Unter der Erdoberfläche verbergen sich die Vorratskammern der Wurzeln. Sie speichern den Großteil aller nährenden und heilenden Vital- und Inhaltsstoffe. Heilkundige wurden schon in der Antike ‚Wurzelgräber‘ genannt, da sie über das Wissen verfügten, welche heilkräftigen Schätze im Boden zu finden waren. Die Wurzel schien unsterblich, denn während die sprießenden Teile einer Pflanze im Frühling blühen, im Sommer gedeihen und im Herbst welken, behält die Wurzel im eisigen Winter all ihre Lebenskraft. Im Volksglauben war die Wurzel mit der Erdgöttin verbunden und bekam durch sie ihre immerwährende Energie. Wurzeln gehörten schon damals zu den wertvollsten Heilmitteln, für die man sich sogar in Ritualen bedankte. ‚In der Wurzel liegt die Kraft‘- die Redewendung deutet auch an, wie wichtig sie für unsere Ahnen waren.

Wurzelsuppe

Wurzelgemüse ist voller Vitamine und Mineralstoffe, die das Risiko für Herzerkrankungen 

und den Blutdruck senken. Die enthaltenden Ballaststoffe unterstützen die Verdauung, das Herz und die Nerven. Außerdem binden sie Giftstoffe und Cholesterin an sich was zur natürlichen Entgiftung des Körpers beiträgt.

2 Möhre

2 Pastinake

1/2 Knollensellerie

1 große Kartoffel

(Gemüse kann variieren, Schwarzwurzel, Gelbwurz, rote Beete, was man mag)

1 Schalotte/ Zwiebel

2 Knoblauchzehen

Olivenöl

Salz

Pfeffer

Zitrone

1/2 Bund Petersilie

Muskat

Gemüsebrühe

optional frische Chili und/oder Ingwer

Gemüse waschen, schälen und in kleine Würfel schneiden. Die Schalotten im Öl anrösten und nach einigen Minuten das restliche Gemüse dazugeben. Wenn alles etwas angebraten ist mit heißer Gemüsebrühe ablöschen, würzen und ca 20 Minuten kochen. Wer möchte, kann die Suppe pürieren. Zum Schluss mit Zitrone und gehackter Petersilie verfeinern.

Meerrettich-Hustensirup

Meerrettich gilt als das „Penicillin des Bauern“. Er enthält antibiotische Substanzen, die hervorragend gegen Bakterien wirken, und enorm viel Vitamin C und Aminosäuren, die die Immunabwehr stärken. Die scharfe Wurzel des Meerrettichs hilft gegen allerlei Infektionskrankheiten wie Atemwegserkrankungen, Blasentzündung und auch gegen Schmerzen.

Um rund 250 ml Hustensirup zu erhalten, brauchst du folgende Zutaten:

– ein Stück frischen Meerrettich (ca. 100 g)

– ca. 200 g naturbelassenen Honig

– Schraubgläser und Sieb

Schäle den Rettich und reibe ihn fein. Drück die Raspeln in das Glas und gib den Honig dazu (alle müssen bedeckt sein). Lasse den Sirup mindestens 24 Stunden lang stehen, damit sich die Wirkstoffe im Honig lösen. Danach durch das Sieb abseihen und in ein saubers Schraubglass füllen – und fertig ist dein Sirup.